Dr. Tank empfiehlt... - Woran erkenne ich ein hochwertiges Hundefutter?

by Freitag, März 22, 2013 0 Kommentare

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Heute: Woran erkenne ich ein gutes Hundefutter?


Wuff! Ich bin Dr. Tank, meines Zeichens Spezialist für Hunde. Wie Sie sicherlich unschwer erkennen können, bin ich eine englische Bulldogge. Ich kann Ihnen sagen, für mich ist es gar nicht so einfach, gutes Hundefutter zu finden. Wie denn auch? Bei diesen ganzen Deklarationen, bei denen keiner durchblickt, oder bei dieser immensen Vielfalt, die auf einen einprasselt.

Sicherlich gibt es viele vierbeinige Kollegen, denen es genauso ergeht. Daher habe ich nachfolgend einige wichtige Eckpunkte zusammengetragen, wie man ein gutes und ausgewogenes Hundefutter erkennt.



Ich selbst werde übrigens teilgebarft. Ich bekomme morgens zusammen mit meinen Schwestern Trockenfutter (derzeit Bestesfutter Fellow Banane) und abends BARF.
Da meine Schwester Sammy eine Getreideallergie hat, ist es für unsere Zweibeiner schwer, ein gutes, aber auch bezahlbares Futter zu finden, dass gut verwertet wird und uns auch schmeckt! Denn zu allem Überfluss ist Sammy auch noch eine ziemliche Schnüpperin... Ganz im Gegensatz zu Hera und mir - WIR fressen einfach alles!
So, aber ich schweife schon wieder ab...

Es gibt Hunderassen - wie die unsere -, die oft erhebliche Verdauungsprobleme haben. Auf die geringsten Änderungen im Futter oder deren Zusammensetzung reagieren sie mit Durchfall, Blähungen oder Erbrechen.
Auch können sich Futtermängel anders äußern, beispielsweise in stumpfem Fell, Schuppen oder Wundlecken der Pfoten.
Jeder Hund kann anders reagieren, daher ist die obige Aufzählung nur ein kleiner Teil.

Oft dauert es Monate oder gar Jahre, bis Herrchen das für seinen Hund passende Futter gefunden hat. Und was passiert dann? Der Hersteller ändert die Rezeptur und der Hund reagiert mit einer der obigen Ausfallerscheinungen. Die Suche beginnt dann erneut....
Doch wie erkenne ich nun ohne Veterinär-Studium ein gutes Futter? Sind bekannte Marken wie "Pedigree", "Chappi" oder "Eukanuba" automatisch gut?

Mitnichten!

Gerade diese Futtersorten strotzen nur so vor chemischen Zusatz-, Farb- und Lockstoffen!

Doch der Reihe nach. Als erstes sollten Sie sich die Zusammensetzung des Futters ansehen. Diese finden Sie für gewöhnlich auf der Verpackung. Ich möchte am Beispiel von "Pedigree Adult mit 5 Fleischsorten" diese Zusammensetzung erklären.
Zusammensetzung
Getreide, Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (u.a. 4% 5 Sorten Fleisch), Öle und Fette (u.a. 0.2% Fischöl, 0.2% Sonnenblumenöl), pflanzliche Nebenerzeugnisse (u.a. 2% Zuckerrübenschnitzel), Mineralstoffe (u.a. 0.7% Natrium Tripolyphosphat).

Als Faustregel gilt: Das, was vorne steht, ist auch am meisten drin.

Ok, wir beginnen also mit "Getreide". Aha. Welches Getreide? Steht da nicht. Und es steht an erster Stelle, also macht es den größten Teil der Inhaltsstoffe aus. Wir erinnern uns - ein Hund ist ein Fleischfresser! Aus welchen Grund besteht dann bitte ein Futter zum überwiegenden teil aus Pflanzenstoffen?
Als nächstes lesen wir "Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (u.a. 4% 5 Sorten Fleisch)". Welches Fleisch? Huhn, Schwein, Rind? Auch da lässt uns der Hersteller vollkommen im Dunkeln. Allein schon die Angabe u.a. 4% würde mich vom Kauf abschrecken. Was ist denn mit den restlichen 96%? Undeklariert! Ach ja, und "tierische Nebenerzeugnisse" sind im Grunde alles das, was beim Schlachter vom Boden aufgekehrt wird. Zumeist handelt es sich um Schlachtabfälle der Kategorie 3:
Knochen, Blut, Häute, Hufe, Federn Wolle, Hörner, Haare, Pelze, Gedärme ohne Inhalt, ehemalige Lebensmittel tierischen Ursprung, die nicht mehr für den menschl. Verzehr bestimmt sind (z.B. wegen Herstellung- und Verpackungsmängel), Schweineborsten, Schalen, Fische, Fischabfälle, Küchen- und Speiseabfälle.
Nicht selten finden sich auch Spuren von Metall im Futter wieder - von den Nasenringen der Bullen oder den Ohrenmarkierungen der Kühe. Na, guten Appetit.
Ich denke, auf den kümmerlichen Rest muss ich nun nicht mehr eingehen. 0,2% Fischöl und 0,2% Sonnenblumenöl sind ja wohl ein Witz! Hier wird dem Käufer gerade mal 0,4% von dem, was drin ist, offengelegt. 99,6% werden verschwiegen.
"Pflanzliche Nebenerzeugnisse" sind auch der pure Abfall, der bei der menschlichen Nahrungsmittelproduktion anfällt. Nicht umsonst sind diese Hundefutterfirmen Tochterfirmen der "ganz Großen". Es handelt sich um Abfälle z.B. aus Bäckereierzeugnissen, Erdnussschalen, minderwertigem Getreide, Rübenschnitzel

Man merke sich also: Steht (wie im Beispiel) Getreide an erster Stelle, handelt es sich um ein qualitativ minderwertiges Futter. Steht dort irgendwas von "Fleisch", sieht die Sache schon besser aus.

Aber lassen Sie sich davon nicht in Sicherheit wiegen! Manche Hersteller sind ganz gewitzt und spalten den Getreideanteil auf. Da steht dann nach dem Fleisch an zweiter, dritter und vierter Stelle bspw. "Mais, Hafer, Gerste". Dadurch kann der Getreideanteil wieder höher sein als der Fleischanteil.
Getreide wird manchmal einfach als billiger Füllstoff verwendet, ohne dass es der Hund gut verwerten kann. Dies äußert sich dann meist in großem "Output".
Um einen hohen Rohproteingehalt zu vermeiden, sind Kohlehydrate aber grundsätzlich notwendig. Als Kohlehydrat-Lieferant dient aber besser der Reis oder die Kartoffel. Somit werden auch Gluten-Unverträglichkeiten vermieden.
Selbst Fleisch sagt noch nicht soviel aus. Fleisch vor der Trocknung wiegt nunmal mehr, wie nach der Trocknung, darum ist es bei Trockenfutter von Vorteil, wenn z.B. Geflügelfleischmehl draufsteht. Somit ist sichergestellt, dass das Fleisch auch im getrockneten Zustand gewogen wird, und somit zurecht an erster Stelle der Inhaltsliste steht.

Hier eine kurze Erklärung einzelner Begriffe bzgl. Fleisch am Beispiel Huhn, die häufig in der Zusammensetzung von Trockenfutter zu finden sind:
  • Hühnerfleischmehl: Hühnerfleisch nach der Trocknung (die Endmasse im Futter)
  • Hühnertrockenfleisch: Hühnerfleisch nach der Trocknung (die Endmasse im Futter)
  • Hühnermehl: getrocknete Fleich- und Nebenprodukte vom Huhn (die Endmasse im Futter)
  • Hühnerfleisch: Hühnerfleisch vor der Trocknung (nicht die Endmasse im Futter)
  • Huhn: frische Fleisch- und Nebenprodukte vom Huhn vor der Trocknung (nicht die Endmasse im Futter)
  • Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (100% Huhn): Sofern nicht weiter bezeichnet, frische Fleisch- und Nebenprodukte vom Huhn vor der Trocknung (nicht die Endmasse im Futter)

Bei Trockenfutter sollte bei einer guten Produktbeschreibung immer erkennbar sein, ob es sich beim Fleischanteil um schon getrocknetes oder (noch) frisches Fleisch handelt. Gibt der Hersteller den Frischfleischgehalt an, so scheint dieser im ersten Moment recht hoch zu sein - bedenkt man allerdings, dass beim Trocken Wasser entzogen wird - so ist der Gehalt eher gering. Wenn nicht anders angegeben, sprechen wir im Folgenden vom Fleischgehalt in der Trockenmasse.
Ein hochwertiges Hundefutter benennt immer das Tier, aus welchem das Fleisch gewonnen wurde. Wenn z.B. 4% Huhn draufsteht, handelt es sich um tierische Nebenprodukte vom Huhn (s.o.) und nicht etwa um Hühnerfleisch, sonst würde das nämlich so draufstehen.
Das gleiche gilt für Fisch und Fischnebenprodukte.
Hochwertige Hundefutter sollten folgende Zusatzstoffe nicht enthalten:
  • Geschmacksverstärker
  • künstliche Aromastoffe
  • Farbstoffe
  • künstliche Konservierungsmittel, vor allem das schädliche BHA (E320) BHT( E321) und Ethoxyquin (E324) sowie die E-Nummern: E201,202,203,300,301,302,304,316,306,309,310,324
Vorsicht, viele dieser Stoffe werden auch unter dem Begriff "EG-Zusatzstoffe" versteckt. Ausserdem ist es nicht notwendig Zusatzstoffe aufzuführen, die schon in den Rohstoffen enthalten waren, also nicht vom Hersteller zugeführt wurden. Man kann also trotzdem nicht sicher sein, dass nichts enthalten ist.

Aber gab's da nicht mal diese ominöse Stiftung:Warentest, die Hundetrockenfutter getestet hat? da war doch was... Ach ja...

Unter Blinden ist der Einäugige König: Stiftung Warentest 9/2006: Testsieger Aldi!
Durch diesen Test wurden viele gesundheitsbewusste Hundehalter in dem Irrglauben bestätigt, dass ein Billig-Dumping-Futter vom Discounter qualitativ einem hochwertigen Futter gleichgestellt sei. Sie glauben, ihrem Hund etwas Gutes zu tun, wenn sie ihm eines der dort empfohlenen Supermarkt-Futter geben. Das Beste ist gerade gut genug. Umso schöner, wenn das Beste auch noch ausgesprochen billig ist. Und kaum einer fragt sich, wie die Billigpreise zustande kommen!
Doch was wurde dort überhaupt getestet?
Der Test besteht lediglich aus einer analytischen Prüfung, ob der Mindestbedarf eines wenig aktiven Hundes abgedeckt wird und ob die Deklaration den gesetzlichen Vorschriften entspricht. Außerdem wurde lediglich die Bakterienbelastung geprüft, nicht aber, ob das Futter andere Schadstoffe enthält. Es wurde nicht getestet, wie gut Hunde die enthaltenen Nährstoffe überhaupt verwerten können. Es ist aber ein Unterschied, ob das Protein aus Federn oder aus Fleisch kommt: Protein aus Federn hat keinen Nährwert und belastet die Nieren. Es wurde auch nicht getestet, wie sich das Futter auf die langfristige Gesundheit und Vitalität des Hundes auswirkt. Künstliche Zusatzstoffe waren z.B. nicht Gegenstand des Tests. Aber die in vielen TroFus enthaltenen Konservierungsmittel, Zusatzstoffe und chemischen Rückstände können durchaus mitverantwortlich dafür sein, Krankheiten wie Tumore, Nieren- und Leberschäden, Beeinträchtigungen im Bewegungsapparat, Fruchtbarkeitsstörungen und Allergien zu fördern oder auszulösen. Die Aussagekraft von reinen Labortests, wie sie von der Stiftung Warentest durchgeführt werden, ist für die Qualität eines Futtermittels aber nun mal eine andere als bei technischen Produkten wie Fernsehern oder Kaffeemaschinen. Die wirkliche Qualität von Futtermitteln lässt sich nur am Tier selbst beurteilen!
Teures Futter muss nicht gut sein. Aber billiges Futter KANN NICHT gut sein!

Fazit:

Machen Sie sich den Spaß und gehen Sie mal bewußt durch die Futtermittelregale. Wie viele Produkte finden Sie, bei denen:
  1. Fleisch an erster Stelle steht
  2. keine tierischen und pflanzlichen Nebenprodukte enthalten sind
  3. kein Zucker drin ist
  4. Mineralien und Vitamine in natürlicher Form erhalten bleiben (z.B. durch Kaltpressung)?

Unknown

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EL-DOG-RADO ist ein Online-Shop für Hunde und deren Besitzer, die nichts von der Stange wollen oder bekommen. Der Shop wurde 2012 gegründet. Seitdem fertigen wir in 100% Handarbeit Halsbänder, Leinen, Geschirre und mehr nach Maß und Wunsch für modebewusste Hunde.

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